Ringvorlesung

Die Fortbildung von Dozenten und Fachbereichsleitern der Volkshochschulen und ihres Verbandes ist eine wesentliche Voraussetzung für die Implementierung von Bildung für nachhaltige Entwicklung in der Kommune. Sie müssen kompetent sein, Ansätze einer nachhaltigen Entwicklung inhaltlich und methodisch angemessen sowie didaktisch an ihrem Standort umzusetzen.

Es geht um den Erwerb von Gestaltungskompetenz, also der Fähigkeit, Wissen über nachhaltige Entwicklungen anwenden und Probleme nicht nachhaltiger Entwicklung erkennen zu können; das heißt, aus Gegenwartsanalysen und Zukunftsstudien Schlussfolgerungen über ökologische, ökonomische und soziale Entwicklungen in ihrer wechselseitigen Abhängigkeit ziehen und darauf basierende Entscheidungen treffen, verstehen und individuell, gemeinschaftlich und politisch umsetzen zu können, mit denen sich nachhaltige Entwicklungsprozesse verwirklichen lassen.

Interdisziplinäre Themen wie z.B. Klimaschutz, Fairer Handel, nachhaltige Regionalentwicklung, Biodiversität, kulturelle Vielfalt, globale Gerechtigkeit oder Massentourismus weisen einen doppelten Handlungsbezug zum Lebensalltag auf und können daher nur Fächer verbindend bearbeitet werden. Zugleich sind Lernkontexte zu schaffen, die durch Partizipation, Handlungsorientierung und Problemorientierung – also durch ein situiertes Lernen – charakterisiert sind.

Der Qualifizierungsbedarf ist thematisch so umfangreich, die VHS-internen strukturellen Möglichkeiten zur Fortbildung von VHS-Dozenten und Fachbereichsleitern so divergent und die individuellen Bildungsbedarfe so heterogen, dass es für dieses Projekt notwendig ist, Qualifizierungsstrukturen zu entwickeln, die diesem Umfeld entsprechen.

Die inhaltliche Breite einer Bildung zur Nachhaltigkeit kann im Lernprozess nur durch Bildungsnetzwerke abgebildet werden. Es ist sinnvoll, für VHS-Dozenten und Fachbereichsleiter beim VHS-Verband eine thematische Grundlagenbildung zu entwickeln und bereitzuhalten, weil in Kernthemen immer wieder auch institutionelle und kommunale Voraussetzungen berücksichtigt werden müssen und damit eine wesentliche Voraussetzung für den Erfolg gelegt wird.

Darüber hinaus müssen aber auch die Potentiale von Universitäten, Fachhochschulen und Forschungseinrichtungen für die Fortbildung von VHS-Dozenten und Abteilungsleitern fruchtbar gemacht werden. Damit werden die Grundlagen für einen „VHS-Campus für Nachhaltigkeit“ gelegt, die eine effiziente Ressourcennutzung akademischer und VHS-Verband interner Potentiale entwickelt.

Die Fortbildung von Dozenten und Fachbereichsleitern der Volkshochschulen und ihres Verbandes wird als Ringvorlesung organisiert.

Die Schulungen werden nun in Form einer Ringvorlesung des Verbandes angeboten, zu deren Veranstaltungen ausgewiesene Fachleute aus der Praxis und prominente Hochschullehrer gewonnen werden.

Darüber hinaus werden die Vorlesungen per Video dokumentiert und auf dem Webserver www.campus-fuer-nachhaltigkeit.de für den internen Gebrauch zur Verfügung gestellt. Auf diese Weise können nun alle VHSen in NRW in den Genuss einer „blended learning“-Lösung kommen, die sich aus den Komponenten Präsensveranstaltung, Videodokumentation, begleitendes Lernmaterial und Coaching-Angebot des Verbandes zusammensetzt.

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