Im intuitiven Schöpfungsakt befruchtet die Inspiration die Materie und lässt etwas Neues entstehen. Der Künstler geht mit seinem Werk „schwanger“. Ob es aber auch die Prüfung der Zeit überdauern wird, weiß er noch nicht. Das ist menschlich und birgt Risiken. Die Picadoras sind ein Symbol menschlichen Wagemuts um des Lebens Willen. So ist die Schöpfung als jenes Gut aus dem Schöpferischen als solchem zu sehen, in das der Künstler einer Idee selbst aufgeht und sich der Idee ganz und gar widmet. Ganz so, wie man auch von der Mutter eines Kindes, das in ihrem Leib wächst, erfährt, dass sie ganz Mutter wird. Der Schöpfungsakt hat etwas Befremdendes. Er führt dazu, dass Künstler mit dem Gegenstand der Schöpfung eins werden und sich so lange abmühen, bis das Werk vollbracht ist. Es geht um die Ausdauer in der Beseeltheit des Glaubens an die Vision oder Vorstellung dessen, was einmal sein soll. In diesem Augenblick kann alles Fremde störend wirken und den Bann brechen.
Was haben Bauen und Wohnen mit der Zukunft zu tun?
Der Bau, die Bewirtschaftung und Nutzung von Häusern beansprucht immer noch zu viele natürliche Ressourcen und fördert den Klimawandel: Nicht nur der weiter hohe Bedarf an fossilen Energieträgern wie Kohle, Öl und Gas für Heizung und Warmwasser schmälert die Umweltbilanz des Sektors Bauen und Wohnen, auch die große Nachfrage nach Baumaterialien wie Steinen und Erden, Metallen oder Holz trägt dazu bei. So gehen Rückzugsräume für Pflanzen und Tiere verloren. Wesentlich entlasten ließe sich die Umwelt, falls vermehrt alte Häuser in den Zentren saniert würden, anstatt neue Gebäude an naturnahen Standorten zu errichten. Die Einsparpotentiale sind beachtlich: In den nächsten 25 Jahren ließen sich – ohne Komfortverluste – die zusätzliche Flächeninanspruchnahme um fast 85 Prozent reduzieren, der jährliche Verbrauch mineralischer Rohstoffe – wie Sand, Ton, Kalk, Kies oder Schiefer – um etwa 30 Prozent und die jährlichen Kohlendioxidemissionen um über 50 Prozent senken. Dazu sind Gebäude zu sanieren und zu modernisieren, die Attraktivität der Siedlungskerne zu steigern und unnötiger Wohnungsleerstand zu vermeiden. Neuansiedlungen sollten verstärkt auf Brachflächen stattfinden – zum Beispiel auf ehemals von Industriebetrieben, der Bundeswehr oder Bahn genutzten Flächen sowie in Baulücken.